Diotima-Ehrenpreis 2009
Als erster Preisträger geehrt wurde Detlev Kommer†, der erste Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) Die weiteren Preisträger des Diotima-Ehrenpreises 2009 sind Annelies Arp-Trojan, ehemalige Vorsitzende der Vereinigung analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP), Hans-Joachim Schwarz, ehemaliger Präsident des Deutschen Psychotherapeutenverbandes, der heutigen Psychotherapeutenvereinigung sowie Prof. Dr. Hans-Volker Werthmann, ehemaliger Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT).
Detlev Kommer† war der erste Präsident der Bundespsychotherapeutenkammer. Er hat die Gründung und den Aufbau der Bundespsychotherapeutenkammer mit unermüdlichem Einsatz und großem strategischen Weitblick vorangetrieben. Er hat die Strukturen geprägt, in denen die Psychotherapeuten sich heute bewegen. Detlev Kommer ist im besten Sinne ein Querdenker gewesen und hat mit seinen Positionen und Konzepten immer wieder Anlass gegeben, intensiv über das Selbstverständnis und den Weg der Profession zu streiten. Er hat unermüdlich dafür geworben, dass die Psychotherapeutenschaft zu gemeinsamen Positionen findet.
Annelies Arp-Trojan war langjährige Vorsitzende der Vereinigung analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (VAKJP). Sie hat in ausgesprochen bewegten Zeiten dafür gekämpft, den Heilberuf des Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zu etablieren und dabei insbesondere für einen Zugang über einen pädagogischen Grundberuf geworben. Geehrt wurde auch ihr Engagement für die Identität der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten hervor, die sie während ihrer langen berufspolitischen Tätigkeit entscheidend mitprägte.
Hans-Joachim Schwarz war lange Präsident des Deutschen Psychotherapeutenverbandes, der heutigen Psychotherapeutenvereinigung. Leitmotiv seiner Berufstätigkeit als damaliger Klinischer Psychologe und seines berufspolitischen Engagements war die bestmögliche Versorgung von Patienten auf wissenschaftlich-psychologischer Grundlage gewesen. Sein Beispiel kann alle darin bestärken, dass weit entfernt erscheinende Ziele mit einer langfristigen Strategie erreicht werden können – wenn man das gemeinsame Ziel bei allen Unterschieden und Konflikten unbeirrt und verlässlich verfolge, im Dialog und in der Zusammenarbeit mit allen, die das Ziel unterstützten.
Prof. Dr. Hans-Volker Werthmann war viele Jahre Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT). Bereits in den 1970er Jahren hat er eine Zusatzweiterbildung für Psychologen in tiefenpsychologisch-fundierter Psychotherapie entwickelt, lange bevor die Ausbildung in diesem Verfahren zur Approbation und Krankenkassenzulassung geführt habe. Sein besonderer Verdienst beim Prozess der Identitätsfindung war es, dass er ausgleichend und integrierend gewirkt habe – vielleicht gerade in Kenntnis der Unterschiede und Grenzen.