BPtK-Curriculum: Klimakrise und psychische Gesundheit
Neue bundesweite Online-Fortbildung für Psychotherapeut*innen
Die Folgen der ökologischen Krisen und der damit verbundenen Überschreitung der planetaren Grenzen verschärfen soziale Ungleichheiten und wirken sich zunehmend belastend auf die Psyche aus. Besonders vulnerabel gegenüber den psychischen Auswirkungen der ökologischen Krisen sind Kinder und Jugendliche, Menschen in sozial benachteiligten Lebenslagen, Ältere und Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Um den damit verbundenen Herausforderungen effektiv begegnen zu können, müssen die Gesundheitsversorgung angepasst und Angehörige der Heil- und Gesundheitsberufe mit den nötigen Fachkenntnissen und -kompetenzen in diesem Themenfeld ausgestattet werden. „Wir müssen als Berufsstand sicherstellen, dass Psychotherapeut*innen ihre Fachkenntnisse über die Klimakrise, den Umgang damit in der Patientenversorgung und in Bezug auf präventive Maßnahmen erweitern", sagt Dr. Andrea Benecke, Präsidentin der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK).
Die dreitägige Online-Fortbildung „Klimakrise und psychische Gesundheit“ soll dazu einen Beitrag leisten. Sie basiert auf dem gleichnamigen Curriculum, das von der Arbeitsgemeinschaft „Klima- und Umweltschutz“ der BPtK erarbeitet wurde. Ziel des Curriculums ist es, den Teilnehmenden ein Basiswissen zu berufsrechtlichen und ethischen Aspekten im Kontext der Klimakrise zu vermitteln und sie mit den direkten und indirekten Auswirkungen der Klimakrise auf die Psyche vertraut zu machen. Es soll aufgezeigt werden, welche speziellen Herausforderungen sich für Kinder und Jugendliche angesichts der Klimakrise ergeben und welche spezifischen Unterstützungsmöglichkeiten die Psychotherapie für sie bieten kann. Die Teilnehmenden erlangen zudem Kenntnisse in der diagnostischen Einschätzung und Behandlung psychischer Belastungen im Zusammenhang mit der Klimakrise und zur notfallpsychotherapeutischen Versorgung nach Extremwetterereignissen. Darüber hinaus reflektieren die Teilnehmenden ihre eigenen Coping- und Vermeidungsstrategien im Umgang mit der Klimakrise, lernen Möglichkeiten einer nachhaltigen und klimafreundlichen psychotherapeutischen Berufsausübung und weitere Anwendungsmöglichkeiten psychotherapeutischer Kompetenz zur Unterstützung von Klima- und Umweltschutz kennen.
Die Fortbildung wird von der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen e.V. (LVG & AFS) erstmals durchgeführt und im Frühjahr 2025 in ganz Deutschland online angeboten. Die Fortbildung umfasst vier Module, die Teilnehmer*innen als Gesamtpaket buchen können:
- Modul I: Grundlagen der Klimakrise
- Modul II: Berufsrechtliche und -ethische Aspekte im Kontext der Klimakrise
- Modul III: Auswirkungen der Klimakrise auf die psychische Gesundheit
- Modul IV: Handlungsfelder für Psychotherapeut*innen im Rahmen der Klimakrise
Die Fortbildung richtet sich an Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen. Die Fortbildungsinhalte werden von Expert*innen aus der Praxis vermittelt. Eine Akkreditierung bei der Psychotherapeutenkammer Niedersachsen wird beantragt.
Weitere Details entnehmen Sie bitte der Veranstaltungsseite der LVG & AFS, über die ab sofort eine Anmeldung zur Fortbildung möglich ist.
Veröffentlicht am 02. Dezember 2024