BPtK-Zukunft: Prüfsteine für eine moderne Psychiatrie
Mitgliederinformation zu den Personalvorgaben für die Psychiatrie
Unter dem Titel „BPtK-Prüfsteine für eine moderne Psychiatrie“ hat die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) eine Information für Psychotherapeut*innen in den Kliniken veröffentlicht. Wie sollte die psychiatrische Klinik der Zukunft aussehen und welchen Stellenwert muss in ihr die Psychotherapie haben? Wie sollten dort künftig Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten für Psychotherapeut*innen aussehen? Aus Sicht der BPtK sollte die Psychiatrie der Zukunft folgende Anforderungen erfüllen:
- Patient*innen müssen mindestes 100 Minuten Einzelpsychotherapie und 180 Minuten Gruppenpsychotherapie in der Woche erhalten, wobei Umfang und Frequenz der einzelnen Interventionen an den individuellen Patientenbedarf angepasst werden müssen.
- Ermittlung des Behandlungsbedarfs für verschiedene Patientengruppen anhand objektiver, nachvollziehbarer und überprüfbarer Merkmale. Es muss klar sein, nach welchen Merkmalen, z. B. Diagnose, psychosoziale Einschränkungen, somatische Komorbiditäten, Patient*innen klassifiziert werden und welcher Leistungsanspruch für sie damit verbunden ist.
- Definition eines neuen, modernen Aufgaben- und Kompetenzprofils für die Berufsgruppe der Psychotherapeut*innen. Dazu gehören die Integration der Psychotherapeut*innen auf Augenhöhe mit den Ärzt*innen in Leitungsfunktionen und Behandlungsverantwortung.
- Überprüfung der Personalausstattung der Kliniken und Ausschluss von Quersubventionierung anderer Krankenhausbereiche oder Finanzierung von Krankenhausinvestitionen, wie sie in Psych-PV-Zeiten praktiziert wurden. Sanktionen bei Unterschreitung der Mindeststandards.
Die Publikation, die in der neuen Reihe „BPtK-Zukunft“ erschienen ist, kann hier heruntergeladen werden.
Veröffentlicht am 24. Juni 2020