Gesundheitspolitik
Gemeinsamer Aufruf für eine offene Kultur
Internationalität und kulturelle Vielfalt spiegeln sich auch in unserem Gesundheitssystem wider. Denn rund 15 Prozent aller Ärzt*innen und Pflegefachkräfte haben eine ausländische Staatsbürgerschaft.
Ärzt*innen, Pflegefachpersonen, Psychotherapeut*innen, Hebammen und weitere Gesundheitsfachkräfte mit Migrationshintergrund arbeiten Hand in Hand mit ihren deutschen Kolleg*innen, um eine flächendeckende Gesundheitsversorgung sicherzustellen.
Gerade in ländlichen Regionen ist ihr Anteil besonders hoch. In vielen Teilen des Landes wäre die Gesundheitsversorgung ohne Fachkräfte aus dem Ausland stark gefährdet. Kliniken müssten Stationen schließen und es würden lange Wartelisten entstehen. Pflegebedürftige Menschen könnten nicht mehr angemessen versorgt werden und zahlreiche Arztpraxen müssten ihre Türen schließen.
Im Vorfeld der Bundestagswahl im Februar haben sieben Organisationen des Gesundheitswesens einen Appell für eine offene Kultur veröffentlicht. Unterzeichner*innen sind die Bundesärztekammer (BÄK), die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), der Deutsche Hebammenverband (DHV), der Deutsche Pflegerat (DPR), die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Marburger Bund.
Die sieben Organisationen sind sich einig: Menschen mit Migrationshintergrund sind und bleiben selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Damit dies auch in Zukunft so bleibt, haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit der Politik eine offene Kultur zu gestalten und auszubauen. Damit dies gelingt, braucht es eine gemeinsame Anstrengung im Gesundheitswesen – aber auch die Verantwortung der Wähler*innen, damit Deutschland ein tolerantes und weltoffenes Land bleibt.
Der Aufruf für eine offene Kultur ist hier abrufbar.
Veröffentlicht am 01. April 2025