Europa - Sicherheit
Sicherheit in Europa – Strategie für ein resilientes Europa!?
Wettbewerbsfähiger, wirtschaftlich widerstandsfähiger, sicherer – das ist das Ziel, das Europa derzeit verfolgt. Angesichts der immensen außen- und innenpolitischen Herausforderungen muss die Europäische Union an Handlungsstärke und -schnelligkeit gewinnen. Dazu müssen feste Knoten gelöst werden, um innovativer und agiler zu werden.
Was die EU-Kommission 2025 konkret plant, um diese Ziele zu erreichen, hat sie in ihrem Arbeitsprogramm niedergelegt. Im Fokus: mehr Wettbewerb, mehr Verteidigung und Sicherheit. Das Sozialmodell und die Lebensqualität sollen gestärkt und die demokratischen Werte gewahrt werden. Was man auf den ersten Blick erkennt, ist eine Aufzählung verschiedener Maßnahmen. Was man auf den zweiten Blick erkennt, ist das Fehlen einer echten Strategie. Doch die wäre dringend notwendig, um Kräfte zu bündeln und zielgerichtet dafür einzusetzen, dass Europa resilienter wird. Das gilt auch für die Europäische Gesundheitsunion – die maßgeblich darauf baut, dass die europäischen Gesundheitssysteme solide aufgestellt sind, um in Krisensituationen handlungsfähig zu sein und zu bleiben.
Was steckt drin im Arbeitsprogramm 2025 für die öffentliche Gesundheit? Auch hier – keine ganzheitliche Strategie, sondern einzelne Maßnahmen. Grenzüberschreitende Krisen antizipieren, vorbeugen, bewältigen – dazu sollen vor allem kritische Arzneimittel und benötigte Inhaltsstoffe bevorratet und die Abhängigkeit von Drittstaaten reduziert werden. Außerdem: Die Cybersicherheit muss gestärkt werden. Eine wichtige Grundlage legt dafür der Aktionsplan für Cybersicherheit in Krankenhäusern und bei Gesundheitsdienstleistern. Doch Bevorratung vorantreiben und Sicherheitslücken schließen– das macht noch keine Strategie. Es ist wichtig, dass die Europäische Union ihre Anstrengungen gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten intensiviert und koordiniert, um eine integrierte Strategie zu entwickeln, die die öffentliche Gesundheit in Europa erhält und für grenzüberschreitende Krisen solide wappnet.
Öffentliche Gesundheit und die europäischen Gesundheitssysteme sind zentrale Infrastruktursäulen für eine resiliente europäische Gesellschaft. Dieses europäische Netz muss in seiner Trag- und Widerstandsfähigkeit gestärkt werden. Dazu gehören robuste ambulante wie stationäre Gesundheitseinrichtungen, die eng und abgestimmt zusammenwirken. Gemeinsame Stufen- und Notfallpläne für Krisensituationen und der dazugehörige Aufbau von Kapazitäten und Ressourcen ist unerlässlich. Dabei darf nicht vergessen werden, dass Krisensituationen, wie Europa sie mit der Coronapandemie erlebt hat, Folgen für die psychische Gesundheit der Bürger*innen haben. Ein widerstandsfähiges Gesundheitswesen hat das im Blick und bevorratet sich auch mit „Schutzschilden und Pflastern für die Psyche“. Das heißt, Folgen für die Psyche müssen antizipiert, Präventionsmaßnahmen vorgesehen und psychosoziale Notfallhilfe im Krisenfall sichergestellt werden. Europa kann dazu den entscheidenden Impuls liefern.
Veröffentlicht am 01. April 2025