Bundesregierung muss Alkoholprävention intensivieren
BPtK veröffentlicht mit DHS, BÄK, DGPPN und DG-Sucht gemeinsames Forderungspapier
Anlässlich der Aktionswoche Alkohol (8. bis 16. Juni 2024) fordert die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) gemeinsam mit der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), der Bundesärztekammer (BÄK), der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sowie der Deutschen Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e. V. (DG-Sucht), die Alkoholprävention in Deutschland zu stärken. Um den Alkoholkonsum insgesamt und die daraus erwachsenden Folgen für Konsumierende, das soziale Umfeld und die Gesellschaft einzudämmen, müssen Alkoholpreise spürbar angehoben, die Verfügbarkeit alkoholischer Getränke eingeschränkt sowie Alkohol-Werbung und -Sponsoring reguliert werden.
»Die gesundheitlichen und sozialen Schäden durch Alkohol können nicht länger ignoriert werden. Höhere Alkoholpreise, Einschränkung der Werbung und eine geringere Verfügbarkeit sind wirksam, um den Konsum und damit auch die Suchtgefahren zu reduzieren“, fordert BPtK-Präsidentin Dr. Andrea Benecke. Im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung wurde vereinbart, dass die Alkoholprävention gestärkt und Maßnahmen an wissenschaftlichen Erkenntnissen ausgerichtet werden sollen. Die Koalition hat sich selbst zum Ziel gesetzt, die Alkoholprävention bei Kindern, Jugendlichen und Schwangeren zu verbessern und die Regelungen für Marketing und Sponsoring bei Alkohol zu verschärfen.
“Um die Versorgung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu verbessern, müssen einerseits die Behandlungsangebote ausgebaut und andererseits das Abstinenzgebot aus der Psychotherapie-Richtlinie gestrichen werden”, so Benecke. Denn aktuell darf mit Patient*innen, die nicht spätestens bis zur zehnten Behandlungsstunde abstinent sind, keine Psychotherapie durchgeführt werden.
Die bundesweite Aktionswoche Alkohol 2024 stellt unter dem Motto „Wem schadet dein Drink?“ die Auswirkungen des Alkoholkonsums auf Dritte in den Fokus. Mit Hunderten von Veranstaltungen während des Aktionszeitraums soll über Risiken und Folgen des Alkoholkonsums aufgeklärt und ein gesellschaftlicher Diskurs angeregt werden.
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Veröffentlicht am 10. Juni 2024